Meerschweinchen Aussenhaltung

Meerschweinchen Aussenhaltung: Alles was du wissen solltest

 

Du kannst deine Meerschweinchen halbjährig oder auch ganzjährig draussen halten. Worauf du bei der Meerschweinchen Aussenhaltung achten solltest sowie viele Tipps und Tricks erfährst du in diesem Artikel.

 

 

Allgemeines über die
Meerschweinchen Aussenhaltung

Grundsätzlich können alle Meerschweinchen ganzjährig draussen gehalten werden. Dafür müssen sie jedoch fit und gesund sein. Selbst Jungtiere können den Winter im Freien verbringen. Bei geschwächten oder kranken Tieren solltest du jedoch auf eine Aussenhaltung verzichten. Insbesondere wenn sich deine Tiere draussen aufhalten, solltest du regelmässig deren Gesundheitszustand überprüfen. Für die Meerschweinchen Aussenhaltung gilt ebenso wie für die Innenhaltung: Je mehr Platz desto besser. Der Vorteil bei der Aussenhaltung ist, dass du draussen meistens mehr Platz hast als in der Wohnung oder dem Haus. Als Faustregel kannst du für zwei bis drei Tiere mit mindestens 2 m² rechnen.

Wenn du deine Tiere ganzjährig draussen halten möchtest, ist die beste Zeitpunkt um damit zu beginnen ab Mitte Mai, wenn nachts kein Bodenfrost mehr vorhanden ist. Auch für die halbjährige Aussenhaltung ist dann die beste Jahreszeit um die Tiere nach draussen umzuquartieren.

 

 

Geeignete Ställe und Gehege
für die Meerschweinchen Aussenhaltung

Mittlerweile gibt es eine sehr grosse Auswahl an geeigneten und genügend grossen Ställen und Aussengehegen. Diese lassen sich relativ einfach aufbauen. Wir unterscheiden dabei einzelne Ställe / Schutzhütten, stationäre Freigehege oder Volieren, Ställe kombiniert mit fixen Freigehegen und variable Ausläufe.

schutzhaus meerschweinchen

 

Stall / Schutzhütte

Bei eher kleineren Schutzhütten sollten in jedem Freigehege mindestens zwei davon vorhanden sein. Noch besser ist es jedoch, ein großes Schutzhaus oder einen Stall mit dem Auslauf zu verbinden.

Der Stall bzw. die Schutzhütte sollte für die ganzjährige Meerschweinchen Aussenhaltung gut isoliert sein. Die Hütte muss entweder aus mindestens 15 mm dickem Holz bestehen, oder sollte zusätzlich mit Styropor oder einem ähnlichen Dämmmaterial versehen werden. Der Deckel sollte aufklappbar sein. Dabei solltst du darauf achten, dass eine ausreichende Luftzirkulation gegeben ist, damit sich kein Kondenswasser bildet. Werden Ställe mit Gittertüren mit einem Freilauf kombiniert, solltest du den Stall so aufstellen, dass sich die vergitterte Seite auf der vom Wind und Wetter abgewandten Seite befindet. Zudem sollte das Holz Massiv und von aussen geölt oder lasiert sein.

 

Aussengehege / Freilauf

Neben einem Stall benötigen deine Tiere ein geschütztes, auch oben geschlossenes (!) Freigehege. Dieses sollte pro Meerschweinchen mindestens 1 m² Fläche aufweisen, um den Tieren genug Möglichkeiten zur Bewegung zu bieten. Dies kann ein Freigehege sein, welches einen integrierten Stall / Schutzhaus hat oder du kannst einen Freilauf mit einem separaten Stall verbinden. Falls du dich für eine grosse Voliere entscheidest, können die Schutzhäuser bzw. Ställe natürlich auch im Gehege aufgestellt werden.

Im Auslauf können die Meerschweinchen sich austoben, ihr Futter suchen und sie bleiben durch die Bewegung an der frischen Luft gesund und vital. Dabei muss das Freigehege gut gesichert sein. Denn Raubvögel, Katzen, Marder, Füchse oder Hunde könnten deine Lieblinge durchaus für einen appetitlichen Happen halten. Das Freigehege muss also sowohl von oben mit einem vergitterten Deckel gesichert sein, als auch von unten. Dies erreichst du ganz einfach, indem du Gehwegplatten rund um das Gehege legst. So verhinderst du, dass ein Raubtier einfach mal schnell untendurch graben kann. Das Gehege innen komplett mit Platten auslegen ist unserer Erfahrung nach nicht nötig und auch nicht empfehlenswert: So würde nur unnötig Staunässe von unten entstehen. Ein Naturboden wo die Feuchtigkeit zirkulieren und abfliessen kann und zusätzlich mit Holzschnitzel oder Rindenmulch versehen ist, ist in jedem Fall viel gesünder und natürlicher für die Tiere.

 

 

Aussenhaltung im Winter

Für eine artgerechte Überwinterung sollte deine Gruppe aus nicht weniger als vier Tieren bestehen. So können sie sich gegenseitig über die abgegebene Körperwärme im Stall warmhalten.

Tiere, welche im Winter in der Aussenhaltung leben, dürfen nicht (auch nicht nur kurz) an die Wärme gebracht werden. Durch die Temperaturschwankungen können Erkältungen oder sogar Lungenentzündungen ausgelöst werden. Sie müssen in diesem Fall langsam an höhere Temperaturen gewöhnt werden. Eine umgekehrte Gewöhnung von warmen Temperaturen nach draussen im Winter ist nicht möglich.

Darauf solltest du ebenfalls achten:

  • Genügend dicke Schicht Einstreu: Der Stall benötigt im Winter eine dicke isolierende Schicht Einstreu. Dieses sollte trocken sein, da deine Tiere ansonsten krank werden können. Hierzu eignet sich eine saugfähige Unterlage aus Holzsstreu oder Pellets mit darüber liegendem Heu oder Stroh
  • Energiereiches Futter: Deine Meerschweinchen benötigen im Winter viel Energie, deshalb solltest du bereits im Herbst mit Kraftfutter den Fettaufbau für den Winter unterstützen. Auch im Winter benötigen deine Schützlinge Frischfutter neben Trockenfutter. Dieses kannst du in kleinen Mengen geben, da es ansonsten gefriert und je nachdem nicht mehr verzehrt wird.
  • Untersuche deine Tiere regelmässig, um Erkrankungen frühzeitig zu entdecken

 

Isolierte Schutzhütte / Stall

Im Winter ist eine isolierte Schutzhütte bzw. einen isolierten Stall zwingend notwendig. Es gibt im Handel auch bereits isolierte Hütten. Die Hütte muss allen Meerschweinchen aus der Gruppe Platz bieten – sollte aber auch nicht allzu zu groß sein, weil sonst zu viel Körperwärme verloren geht. Bei grösseren Ställen oder solchen mit Gittertüren ist es unbedingt notwendig, den Stall zusätzlich für alle Tiere mit Heu gefüllten Schlafhäuschen zu versehen. Bei sehr kalten Temperaturen sind Häuschen mit nur einem Eingang besser geeignet, da sonst ein Durchzug entsteht. Auch sollten die Holzhäuschen mindestens 2 bis 3 Tieren Platz bieten – so können sich die Tiere gegenseitig wärmen. Wir empfehlen, Gittertüren am Stall bei Minustemperaturen zudem mit Plexiglasscheiben zu versehen, so bleibt bedeutend mehr Wärme im Stall und die Behausung ist 100% geschützt vor Winde und Wetter.

 

 

Aussenhaltung im Sommer

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Da Meerschweinchen Temperaturen über 25 Grad nur schwer vertragen, solltest du für eine ganztätige teilweise Beschattung sorgen, z.B. in Form von Sonnensegel oder Sonnenschirmen. Zudem ist frisches Wasser zur freien Verfügung ein absolutes Muss und Grünfutter sehr zu empfehlen. Auch das Aufstellen von luftigen Unterständen wie Betonröhren, Korkröhren, Weidenbrücken, Wurzeln usw. ist äusserst wichtig. Achte darauf, dass keine für Meerschweinchen giftigen Pflanzen in Reichweite sind.

 

 

Balkonhaltung

Wenn du keinen Garten hast, kannst du deine Meerschweinchen auch auf dem Balkon halten. Hier kommt es aber auf den Balkon an, denn im Sommer könnte sich bei einem überdachten Balkon die Hitze stauen – vor allem wenn diese Richtung Süden ausgerichtet sind. Eine gute Möglichkeit der Belüftung ist hier also wichtig.
Der Boden muss extra vorbereitet sein, damit er isoliert. Du kannst dazu eine Platte mit Styropor als Grundlage nehmen, über den du dann einen PVC Belag legst. Achte dich bei der Balkonhaltung auch auf allfällig vorhanden Löcher oder Lücken an den Rändern des Balkons. Ansonsten gelten dieselben Regeln für die Balkonhaltung, wie sie auch für die Meerschweinchen Aussenhaltung im Garten gelten.

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